Wie Geschichts­­vereine dir bei deiner Ahnen­forschung helfen können

Als wahre Hüter des lokalen Wissens und der historischen Aufzeichnungen können sie dir wertvolle Unterstützung bieten. Von Archiven und Dokumentensammlungen bis hin zu Experten, die sich leidenschaftlich für die Geschichte deiner Region einsetzen, bieten Geschichtsvereine eine Fülle von Ressourcen, die dir helfen können, tiefer in die Vergangenheit deiner Ahnen einzutauchen und verlorene Verbindungen wiederherzustellen. Erfahre hier, wie Geschichtsvereine deine Ahnenforschung bereichern können und wie du ihr Potenzial nutzen kannst.

Erhalte Daten aus vorhandenen Forschungen

In Geschichtsvereinen findest du Menschen, die sich ausführlich mit der Geschichte eines Dorfes oder einer Stadt befasst haben. Oft wohnen sie schon lange in dem Ort oder in der Umgebung. Die Ereignisse der letzten Jahrzehnte in dem Ort haben sie selbst miterlebt. Die meisten von ihnen betreiben neben der Erforschung des Ortes auch ihre eigene Familienforschung. Sie befassen sich intensiv mit den Menschen und Familien und kennen einfach jeden dort (und dessen Eltern und Großeltern). In kleineren Orten reicht es meist schon, wenn du dich mit Namen und als „Tochter von/Sohn von“ vorstellst und sie können dich direkt einsortieren.

Die Familienforscher in Geschichtsvereinen sind untereinander stark vernetzt und haben genealogische Datenbanken, die sie durch den Zusammenschluss ihrer privaten Forschungen aufbauen. Aus meinem ersten Besuch bei einem Geschichtsverein ging ich mit einem 38-seitigen Dokument nach Hause, in dem die Vorfahren meines Vaters 15 Generationen weit bis 1445 aufgelistet waren – mit einem Klick aus der Datenbank extrahiert.

Zugriff auf Bücher und Archive

Zur Erforschung von Familien gehört auch das Stöbern in alten Büchern und Dokumenten. Viele davon sind oft nirgendwo zu kriegen, weil sie zu alt sind, oder sie kosten sehr viel Geld. Geschichtsvereine verfügen über Bibliotheken, Archive und Datenbanken, die meist sehr ortsbezogen sind und dir die Geschichte deiner Vorfahren illustrieren. Die Vereine verfassen auch häufig selbst Literatur und Magazine, in denen sie regionalgeschichtliche Themen aufarbeiten. Näher kannst du an die Ereignisse im Leben deiner Vorfahren kaum kommen.

Veranstaltungen zum Thema Familienforschung

Geschichtsvereine organisieren regelmäßig Veranstaltungen und Ausstellungen, auf denen du andere Forscher treffen kannst und dich mit ihnen vernetzen kannst. Ein Beispiel dafür ist der Tag der Genealogie des Geschichtsvereins Baesweiler, zu dem regionale und überregionale Interessenten und Aussteller angereist kommen. Als Mitglied eines Vereins kannst du meist zusätzlich an exklusiven Vorträgen, Führungen und Ausflügen teilnehmen.

Kontakt und Unterstützung

Viele Vereine haben regelmäßig Termine, an denen sie ihre Räume für das breite Publikum öffnen. Ich empfehle dir, einfach mal persönlich vorbeizugehen und dich mit deinen Interessen vorzustellen. Ich erlebe die Menschen in Geschichtsvereinen als äußerst hilfsbereit, interessiert und motiviert. Du wirst schnell Leute finden, die dich bei deiner Suche unterstützen und entscheidend weiterbringen können. Dabei solltest du natürlich nie erwarten, dass sie die Forschungsarbeit komplett für dich übernehmen. Sie können dir Anknüpfungspunkte nennen und Auszüge aus ihren Datenbanken geben, aber dann musst du dich wieder selbst mit deiner Forschung befassen.

Für die erhaltenen Hilfen solltest du dich erkenntlich zeigen. Viele Vereine können eine Spende gut gebrauchen. Vielleicht solltest du sogar in Erwägung ziehen, selbst Mitglied zu werden. Die Jahresbeiträge sind oft sehr niedrig (zwischen 12 und 30 Euro pro Jahr). Manche bieten auch Familienmitgliedschaften an, sodass deine engste Familie vergünstigt mit eintreten kann. Und nicht zuletzt freuen sich viele Vereine über eine aktive Mitarbeit bei der Archivierung von Dokumenten und der Ausrichtung von Veranstaltungen.