Wie du den Sterbeort einer Person finden kannst

11/2/2023

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Vor kurzem erreichte mich die E-Mail eines Lesers, der fragte, wie man die Sterbeurkunde eines Vorfahren finden kann, wenn sie nicht im gleichen Standesamt wie die Geburtsurkunde hinterlegt ist.

Mein Name ist Miriam und ich beschäftige mich seit 2006 mit der Familienforschung. Auf dieser Seite helfe ich dir bei deinem Einstieg in die Ahnensuche.

Tatsächlich ist das gar nicht so leicht, wenn man keine weiteren Informationen über die Person hat, denn schließlich könnte sie überall hin verzogen sein. Dennoch kannst du einige Dinge ausprobieren, um auf den richtigen Hinweis zu treffen.

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1. Die originale Geburtsurkunde überprüfen

In Geburtsurkunden werden manchmal Vermerke zu weiteren Lebensereignissen aufgeführt. Dazu brauchst du eine Kopie des originalen Geburtseintrags mit allen Randvermerken – das solltest du so dem Standesamt mitteilen, damit man dir keine Abschrift schickt oder einen zu kleinen Ausschnitt kopiert.

In originalen Personenstandsurkunden findet man oft Hinweise auf den weiteren Lebenslauf einer Person in Randnotizen.

2. Nach der Heiratsurkunde suchen

Wie in der Geburtsurkunde, können auch in der Heiratsurkunde Vermerke gemacht worden sein. Außerdem findest du dort Informationen über Geburts- und Wohnorte von Eltern, Ehepartner:innen und Zeug:innen, die alle ein Hinweis auf den späteren Wohnort sein können. Das Landesarchiv NRW hat begonnen, Heiratsurkunden aus NRW online zu stellen. Falls du dort nicht weiterkommst, wirst du die Urkunde bei einem Standesamt beantragen müssen. Die Ehen wurden früher meistens im Geburtsort der Ehefrau geschlossen, also solltest du dort mit der Suche beginnen.

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3. Nach Kindern suchen

Geburts- und Wohnorte der Kinder können einen Hinweis darauf geben, wohin die Familie später verzogen ist. Versuche, alle Informationen über Nachkommen und andere Familienmitglieder aufzutreiben, und suche an deren Lebensorten nach weiteren Hinweisen.

4. In Wohnorten mit Krankenhäusern suchen

In den letzten 60-80 Jahren, teilweise sogar darüber hinaus, sind Leute auch schonmal häufiger in Krankenhäusern gestorben und nicht in ihrem Heimatort. Ganz zu schweigen von Kriegszeiten, wo die Sterbeorte bis nach Russland gehen können (hier wurden aber oft trotzdem Sterbeeinträge im Heimatort gemacht).

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5. Das Internet nutzen

Im Internet gibt es viele Seiten mit Quellen wie Totenzetteln, Kirchenbüchern, Personenstandsregistern oder privaten Forschungen, in denen man fündig werden kann. Diese Sammlungen sind oft auf bestimmte Regionen begrenzt. Je nachdem, wo du suchst, kommen also unterschiedliche Seiten für dich in Frage.

6. Alte Zeitungen durchsuchen

Das Zeitungsportal zeitpunkt.nrw hat vor kurzem eine Textsuche eingeführt, die es leicht macht, sämtliche alte Zeitungen aus NRW nach Namen zu durchsuchen. Wenn du Glück hast, wurde über deine Vorfahr:in beim Sterbefall eine Anzeige in die Zeitung gesetzt, oder er oder sie wurde in einem anderen Zusammenhang erwähnt.

7. Geschichtsvereine kontaktieren

Wenn Du einen Geschichtsverein mit Familienforschung in der Nähe hast, kannst du dort auch mal nachfragen. Vielleicht hat jemand zufällig die gesuchte Person im Stammbaum, oder andere Informationen über das Ortsgeschehen und die Familien, die dort gewohnt haben.

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8. Genealogiewebseiten durchsuchen

Mit Services wie ancestry, MyHeritage oder Familysearch kannst du sowohl offizielle Quellen als auch Stammbäume anderer Mitglieder durchsuchen. Diese Services sind jedoch nicht günstig und meistens nur im Abo erhältlich.

9. Gräberverzeichnisse durchsuchen

Auf Webseiten wie Find a Grave sind die Gräber vieler Friedhöfe verzeichnet. Mit etwas Glück findet sich hier das Grab der gesuchten Person wieder.

people walking on pathway between trees during daytime

10. Alle Informationen zusammenbringen und Zusammenhänge finden

Bringe alle Informationen, die du über die Person, Zeug:innen, Pat:innen und den Rest der Familie hast zusammen und versuche, Zusammenhänge zu finden. Nimm dir eine Landkarte oder nutze Google Maps, um alle bekannten Aufenthaltsorte zu markieren, und schau nach, ob es in der Region noch weitere wichtige Orte gibt, die als Sterbeort in Frage kommen.

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11. Googlen, googlen, googlen

Manchmal hilft einfach nur stundenlanges Suchen in Suchmaschinen, bei dem man immer wieder auf neue Suchanfragen kommt, die man starten kann. Versuche andere Schreibweisen des Namens, andere Orte, Namen von Ehepartner:innen und so weiter.

Geduld bringt dich zum Ziel

Bei manchen Verwandten habe ich Jahre gebraucht, um endlich rauszufinden, was aus ihnen geworden ist. Es landen täglich neue Informationen im Internet, die dir weiterhelfen können. Verliere also nicht die Hoffnung – irgendwann wirst du diese Sterbeurkunde in den Händen halten.

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